Wie können Haltung und Gang mit dem Rollator verbessert werden?
Das Gehen mit dem Rollator kann schwierig sein, wenn dessen Griffe auf eine zu hohe oder niedrige Höhe eingestellt sind. Sind sie zu niedrig, beugen Sie sich bei der Fortbewegung mit dem Rollator vermutlich vor, wodurch Nacken- und Rückenschmerzen entstehen können. Wenn die Griffe etwas zu hoch sind, gehen Sie zu weit hinter dem Rollator und verlieren die Unterstützung, die das Gerät Ihnen eigentlich bieten soll.
Eine vorgebeugte Gehposition wird häufig dadurch verursacht, dass der Sitz bei herkömmlichen Rollatoren zu nahe an den Beinen platziert ist und diese beim Gehen deshalb keinen ausreichenden Bewegungsraum haben. Deshalb müssen Sie zu weit hinter dem Rollator gehen. Am besten wäre ein Rollator, bei dem der Sitz nach vorne geschoben werden kann, damit Sie den Abstand beim Gehen verringern und die Griffe näher an Ihre Hüften bringen können.
Es ist nicht schwer, die korrekte Technik und Haltung für das Gehen mit einem Rollator zu finden. Allerdings erfordert es die Wahl des richtigen Rollatormodells sowie eine achtsame Fortbewegungsweise.
Tipps für das richtige Gehen mit einem Rollator
Das Gehen mit einem Rollator ist eine Aktivität, die nicht nur Ihre Beine beansprucht, sondern Ihren gesamten Körper einbezieht.
Halten Sie den Kopf aufrecht
Stellen Sie sich vor, dass sich Ihre Wirbelsäule wie eine gerade Schnur durch Ihren Kopf nach oben erstreckt. Diese Schnur sollte beim Gehen jederzeit komplett senkrecht sein. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihre Hüften, Ihre Schultern und Ihren Kopf so zu halten und zu bewegen, dass sie sich in einer Linie befinden. Mit dieser Technik können Sie verhindern, dass Ihr Kopf beim Gehen nach unten, in Richtung Brust, nickt.
Halten Sie den Blick vorwärts gerichtet. Orientieren Sie sich beim Gehen an einem Punkt, der etwa 7 bis 10 Meter vor Ihnen liegt. Das hilft Ihnen, eine aufrechte Körperhaltung beizubehalten. Eine Gehhilfe mit großen Rädern erleichtert Ihnen, den Kopf aufrecht zu halten. Sie müssen dann nicht mehr ständig im Blick behalten, wohin sich die Vorderräder bewegen und ob diese vielleicht unerwartet zum Stillstand kommen und Sie dadurch umfallen könnten. Große Rollatorräder bzw. große Rollatorräder mit Kletterfähigkeit sind besser geeignet, da Sie mit ihnen entspannter gehen können, ohne darauf achten zu müssen, ob die Vorderräder das Gelände bewältigen können.
Halten Sie den Rücken gerade
Achten Sie darauf, beim Gehen Ihren Rücken gut durchzustrecken. Vermeiden Sie es, sich zu bücken, zu beugen oder nach vorne zu lehnen, da dies Ihre Nacken- und Rückenmuskulatur zusätzlich belasten kann.
Bewegen Sie Ihre Schultern mit
Auch Ihre Schultern spielen eine wesentliche Rolle bei Ihrer Gehhaltung und Gehtechnik mit dem Rollator.
Wenn Sie merken, dass Sie Ihre Schultern anspannen oder nach vorne ziehen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass Sie beim Gehen Ihre Muskeln und Gelenke in den Schultern, im Nacken und im oberen Rücken zu sehr beanspruchen. Lassen Sie Ihre Schultern locker und entspannt und ziehen Sie sie nicht in Richtung Ohren oder nach vorne. Wenn Sie mit dem Rollator unterwegs sind, ziehen Sie Ihre Schultern gelegentlich wiederholt kurz nach oben und lassen Sie sie wieder fallen. Mit dieser Übung bleiben Ihre Schultern locker und Ihr Kopf in der korrekten Position.
Setzen Sie Ihre Rumpfmuskulatur ein
Auch Ihre Rumpfmuskulatur ist beim Gehen von großer Bedeutung und kann zu einer angenehmeren Fortbewegung beitragen. Sie kann Ihnen helfen, das Gleichgewicht und die Stabilität zu wahren. Konzentrieren Sie sich bei jedem Schritt darauf, Ihre Rumpfmuskulatur anzuspannen und zu aktivieren, indem Sie Ihren Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule ziehen.
Rollen Sie über die ganze Fußlänge ab
Behalten Sie einen gleichmäßigen Gang bei, indem Sie beim Aufsetzen Ihres Fußes von der Ferse bis zu den Zehen abrollen. Hilfreich ist dabei, wenn Sie zuerst mit der Ferse auf dem Untergrund aufsetzen, dann bis zu den Zehen abrollen und sich anschließend über die Zehen, flüssig aus dem Schritt heraus, wieder abstoßen. So können Sie Ihre Fortbewegung verbessern und einen Plattfußgang oder das Auftreten mit den Zehen zuerst vermeiden.
